Age of Sigmar - die Erlösung?

Willkommen zum dritten Teil meiner kleinen Artikelserie!

Ich will ehrlich sein: Im Chaos des Neuanfangs bin auch ich verloren gegangen. Zwar hatte ich mir seinerzeit das 2-Spieler Starterset gekauft, aber weiter bin ich lange Zeit nicht gekommen. Zum einen spiele ich nicht gern mit unbemalten Figuren, zum anderen hatte mir die ganze Hysterie um den Wechsel auch ein bisschen den Wind aus den Segeln genommen. Wochen gingen ins Land und - wie es dann immer so ist - die Motivation, wenigstens die Starterbox zu Ende zu bemalen schwand immer mehr, bis dann irgendwann das nächste Hobbyprojekt anstand und der Karton einer von vielen in meinem Schrank wurde.

Durch unseren Umzug und die vorherige Hausrenovierung im letzten Jahr war ich einige Monate lang auch mit anderen (wichtigeren) Dingen beschäftigt und so dauerte es tatsächlich bis Ende 2016 (genauer gesagt bis zum Wiedererscheinen des neuen/alten Startersets Spire of Dawn - ja, ich kaufe auch jeden Scheiß), bis das Thema bei mir wieder aktuell wurde.

Interessanterweise ist man aber auch hier wieder nicht so richtig konsequent gewesen, neben einem dünnen Heftchen gibt es sonst nichts in der neuen Box, keine echten Einstiegsszenarien wie in der eigentlichen Starterbox und auch sonst nicht viel zu holen. So hat das ganze trotzdem ein bisschen den Geschmack des "Resterampen-Verkaufs", auch wenn GW mittlerweile schon die dritte Welle an Nachbestellungen produzieren muss.

Hier hätte man mit ein klein bisschen mehr Aufwand sicherlich auch deutlich mehr Geld für das Produkt verlangen können, aber auch so bleibt "Spire of Dawn" mit 65 Euro ein echter Schnapper.


Das "neue" Set steht für mich am Ende einer Entwicklung, die im letzten Jahr ihren Anfang genommen hat. Mit den Personalveränderungen an führender Stelle bei Games Workshop, änderte sich auch (endlich) wieder die Firmenphilosophie. Plötzlich wurde man als Kunde von Games Workshop wieder wahrgenommen, Social-Media Kanäle machten (wieder) auf, mittlerweile wurde aus dem, was als kleiner Blog auf der GW-Website begann, eine eigene Community-Website.

Und man redete auf einmal nicht nur wieder mit den Kunden, nein, man hörte ihnen sogar zu! Kaum jemandem wird entgangen sein, dass der White Dwarf wieder von seinem unwürdigen Dasein als Werbeheft erlöst wurde und nun wieder ein ganzes, großes, monatlich erscheinendes Hobbymagazin ist.

Aber zurück zu Age of Sigmar, denn auch hier hat sich einiges getan.

Nach dem extrem miserablen Start, den das System also in der öffentlichen Wahrnehmung hatte, kam Mitte 2016 endlich die Erlösung in Form des "Generals Handbook". Das, wonach viele Leute lange gesucht haben, wurde nun offiziell: Ein Punktesystem! Es ist zugegebenermaßen ein anderes System, als man es bis dahin gewohnt war, zählt man doch jetzt nicht mehr jedes Modell, sondern immer eine gewisse Menge an Figuren, bzw. ein vielfaches hiervon, aber es war nun wieder möglich, auf einem halbwegs ausgeglichenen Niveau zu spielen und Listen zu bauen. Und ob das dann wirklich gut oder besser ist, spielt im Grunde auch überhaupt keine Rolle, denn die Leute wollten ein Punktesystem, jetzt haben sie es.

Über dieses System hinaus wurden auch noch weitere Spielanreize für Erzählerisches und freies Spiel geliefert, nebendran noch die "Pfade des Ruhms"-Kampagne und so weiter. Eigentlich alles, was man sich von einem "echten" Regelwerk erwartet hätte.

.. kaum vorzustellen, was passiert wäre, hätte GW das Generals Handbook schon damals fertig gehabt. Ich nehme mal an, wir hätten uns viel Schreierei ersparen können.


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